Geschichte & Background der Destillerie

Den genaue Gründung des Ursprungs von Habitation Saint Etienne lässt sich nicht nachvollziehen, jedoch wurden sie Anfang des 19. Jahrhunderts das erste Mal erwähnt. Zu dem Zeitpunkt“La Maugée“ galt als eine der bedeutensten für Zuckerfabrik auf der Insel Martinique bevor ihre Plantagen mehrfach aufgeteilt wurden. Es sollte aber noch bis zum Jahre 1882 dauern bis der Industrielle Amédée Aubéry aus der Zuckerfabrik eine Rumdestillerie machte. Leider blieb die Destillerie von mehreren Wirbelstürmen nicht verschont und musste aus wirtschaftlichen Gründen 1988 ihren Betrieb einstellen. Erst 1994 hauchten Le Simon, Yves und José Hayot der Destillerie neues Leben ein und nahmen somit die alte Marke HSE Saint-Etienne wieder in Betrieb.

Herstellung

Wie für Martinique üblich destilliert der HSE den frischem Zuckerrohrsaft und zwar in Column Stills. Im zweiten Schritt füllen sie den Rhum in französische Eichenfässern ab und lagern ihn für 11 Jahre in Martinique. Danach erhält es für 11 Monate ein äußerst besonderes Finish. Hierfür sprechen aus meiner Sicht zwei Gründe. Erstens stammen die verwendeten Rotweinfässern vom Château Marquis de Terme. Diese gelten mit der Einstufung als Quatrième Grand Cru als eines der besten Weingüter aus Bordeaux. Zweitens werden genau diese Fässer nach Martinique transportiert, sodass der Rhum sein Finish auf Martinique erhalten darf. Wir sprechen beim HSE Marquis de Terme Finish von Benoit also von einem sogenannten Rhum Agricole AOC.

Flasche des HSE Marquis de Terme
©  Rum Depot

 

Geruch des HSE Marquis de Terme

Bei einem Rhum Agricole freue ich mich immer auf die ganzen Fruchtnoten. Bei dem HSE Marquis de Terme Finish dachte ich sofort an den frischen Saft von schwarzen Herzkirschen aus meinem Garten. Dies kommt bestimmt durch das sehr lange Finish in den Rotweinfässern. Obwohl Herzkirschen immer recht süß sind, zeigten sich auch leichte säuerliche Duftnoten gepaart mit dem frischen Duft von Zuckerrohrsaft.

Geschmack des HSE Marquis de Terme

Den Geschmack würde ich direkt als sehr komplex beschreiben. Die Herzkirschen zeigten sich sehr klar, aber leicht säuerlich. Auch Holztöne zeigten sich im HSE Marquis de Terme Finish sehr dezent, obwohl man stärkere Aromen erwarten würde bei der langen Reifung. Gleichzeitg zeigte er die klassische Frische eines Rhum Agricoles.

Fazit

Auch der HSE Marquis de Terme Finish verdient definitiv den Titel Top of the Top. Er hatte ein wirklich leckeres Kirscharoma gepaart mit richtig starken Fruchtnoten in der Nase. Dementsprechend erachte ich den Preis für 120 Euro angemessen.

Meinen Eindruck könnt ihr auch HIER in der Rum Tasting Notes App sehen.

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