Bald endet unsere Reise durch die Tastingbox, doch jetzt wollen wir uns nochmal den Ron de Centroamerico im Detail anschauen
Geschichte & Background der Destillerie
Heute bleiben wir mal auf dem Festland und können deswegen mit dem Auto von Panama über Costa Rica nach Nicaragua fahren. Zum Glück habe ich gut recherchiert und kann uns heute in die nordwestlich gelegene Stadt Chichigalpa navigieren. Woher meine Vermutung kommt? Auf dem Etikett findet sich die sehr seltene Angabe „Blüte des Zuckerohrs“. Ob es ein Zufall ist, dass dies die Übersetzung der in Nicarague beheimateten Destillerie Flor de Cana ist? Ich denke nicht. Doch schauen wir uns diese Destillerie und ihre Heimat einmal im Detail an. Nicaragua selbst gilt mit 19 Vulkanen als das Land der Vulkane. Da wundert es nicht, dass Afredo Francisco Pellas Cannessa 1890 am Fuße des San Cristobal eine Mühle umd später auch eine Brennerei baute. Denn rund um die Vulkane schlummern viele Mineralien und Nährstoffe, welche eine perfekte Basis für den Anbau von Zuckerrohr bieten. Als einzelner Bauer und Destillateur ist es natürlich schwer auf dem Weltmarkt zu bestehen und so entstand 1937 die Compania Licorera de Nicaragua. Bis heute befindet sich die Firma im Besitz der Familie Pellas.
Herstellung
Die Herstellung des Ron de Centroamerica folgt dem sehr klassischen Weg der Rumherstellung. Als Basis für die Destillation in ihren Column Stils entschied sich Compania Licorera de Nicaragua für die Fermentation der Melasse ihres Zuckerrohrs. Von dort ging es dann für 3 Jahre in ehemaligenBourbon Fässer bevor sie wieder in einer Trinkstärke von 40% abgefüllt wurden.
Geruch des Ron de Centroamerico
Als Einstieg hätte ich ehrlich gesagt erwartet, dass ich der Vanille als erstes begegne. Aber hier war ganz klar der Fruchtcharakter im Vordergrund. Es erinnerte mich an einen dieser hellgrünen säuerlichen Äpfel. Gefolgt war er von einer angenehmen Süße, die nach einer Weile dem Duft von Vanille ähnelte. Insgesamt wirkte es sehr mild und in keinster Art und Weise alkoholisch.
Geschmack des Ron De Centroamerico
In der Nase noch unterrepräsentiert, zeigte sich die Vanille im Geschmack von ihrer präsenten und doch süßen Seite. Der leichte Abrieb der reifen Orangenschale gab dem ganzen noch einen besonderen Twist bevor es zum Ende dann doch scharf wurde.
Fazit
Das geschmeidige Zusammenspiel aus Frucht, Vanille und Süße machen den Ron de Centroamerico in seinem Preissegment zu einem interessanten Rum. Für 16 Euro kann er sowohl pur als auch beim Mixen zum Einsatz kommen.