Wenn ihr euch für Rum interessiert und euch darüber informieren wollt, kann ich euch das German Rum Festival in Berlin nur ans Herz legen. Ihr habt hier die Möglichkeit die Rumprodukte der einzelnen Marken zu probieren und mehr dazu zu erfahren. Bei meinem Besuch 2019 präsentierte Nicolas Kröger seine neueste Verfeinerung des PX Cask unter dem neuen Namen Wagemut PX Cask und ich konnte ihn vor Ort direkt probieren. Doch warum begeistert mich dieser Rum so sehr?

Geschichte & Background des Herstellers

Nicolas Kröger ist durch die Selected Cask Communitiy sowie seiner Marke Wagemut schon lange kein Unbekannter mehr in Deutschland. Denn für die Mitglieder der Community begab sich Nicolas auf Reisen um ihnen Zugang zu exklusiven Abfüllungen zu ermöglichen. Auch mit seinen eigenen Kreationen wie dem Panama Port Cask oder der Tante Hilde bewies er sein sensorisches Talent. Mit der Eröffnung der Bar Wagemut begann dann ein neues Kapitel in seinem Leben. Sowohl in der Bar als auch in seinem Podcast der Wagemut Taste Academy bietet Nicolas Interessenten die Möglichkeit in die Welt der Spirituosen einzusteigen. Er berichtet hier unter anderem über die Unterschiede der jeweiligen Spirituose oder auch wie man seine Sensorik verfeinert.

Herstellung

Bei dem hier vorgestellten Wagemut PX Cast handelt es sich um eine Überarbeitung des bisherigen PX Cast. Der Wagemut PX Cask unterscheidet sich von seinem Vorgänger grundsätzlich erst einmal nicht. Denn bei beiden verwendet Nicolas Rumsorten auf Melassebasis aus Barbados von den Destillerien Foursquare und West Indies, die zwischen 5 bis 12 Jahren in amerikanischen Weißeichenfässern reifen durften. Erst bei der anschließenden Verblendung beginnt der wesentliche Unterschied der neuen Kreation vom bisherigen PX Cask. Hier verwendet Nicolas jetzt nämlich durchschnittlich mehr ältere Rumsorten, sodass das Durchschnittsalter vom Wagemut PX Cask von 8 auf ganze 10 Jahre ansteigt.

Doch warum führt die Einordnung als Rum gerne zu Diskussionen bei Rumliebhabern? Grund dieser Diskussion ist die nachgelagerte Reifung in feuchten Fässern. Anders als bei getrockneten Fässern sind in feuchten Fässern noch Pfützen der zuvor gelagerten Spirituose enthalten. In diesen feuchten Fässern des Pedro Ximenez Sherry lässt Nicolas den Rum noch 3 Monate reifen bevor er ihn abfüllt.

Zusätze wie Zuckercouleur oder Zucker werdet ihr hier vergeblich suchen.

Flasche des Wagemut PX Xask

Geruch des Wagemut PX Cask

Im ersten Moment kam mir eindeutig der Sherry Einfluss entgegen. Bei genauerem analysieren kamen dann die klassischen Vanille- und Honignoten zum Vorschein. Anders als ich bei einem Alkoholgehalt von 40,3% erwartet hätte, konnte ich keinerlei Alkoholschärfe wahrnehmen. Der Wagemut PX Cask präsentierte sich in der Nase sehr weich mit ganz leichten Fruchtnoten von leckeren Rumrosinen.

Geschmack des Wagemut PX Cask

Im Geschmack nimmt man dann zwar eine Alkoholschärfe wahr, aber nicht so stark wie man es sonst von anderen Rumsorten vielleicht gewohnt ist( was ja nichts schlechtes ist). Als allererstes präsentierte der Wagemut PX Cask selbstverständlich seine Sherrynoten. Doch das er mehr als nur Sherry kann, zeigte er dann in Form von Aromen von Vanille und Karamell . Anders als bei einem nachgesüßtem Rum (siehe mein Beitrag zum Ron Zacapa XO) ist die Süße nicht ganz so dominant. Sie präsentiert sich durch den Geschmack nach Honig. Ist sie im Mund noch sehr dezent, zeigt sie sich im Abgang dann präsenter zusammen mit der klassischen Würze von länger gelagertem Rum.

Fazit

Der Wagemut PX Cask gehört bei mir mittlerweile zum Standardsortiment meiner Bar zu Hause. Mich überzeugte neben dem tollen Geschmack auch die ehrliche Kommunikation von Nicolas zu all meinen Fragen. Selbst bei den Whiskey- und Ginliebhabern in meinem Freundeskreis stößt er auf große Begeisterung. Für einen Preis von 38 Euro kann ich den Kauf nur empfehlen.

Meinen Eindruck könnt ihr auch HIER in der Rum Tasting Notes App sehen.

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